Mein Abenteuer in Kenya ist bereits vorbei und ich habe die letzten Wochen damit verbracht, mich wieder in meiner Heimat, der Schweiz einzuleben. Erstaunlicherweise hat mir nicht nur der Kälteunterschied zu schaffen gemacht.
Es ist schon etwas komisch wenn ich an den Anfang zurück denke, wo mir die Eingewöhnung in Kenya schwer fiel und ich Tage erlebte, an denen ich am liebsten in den nächsten Flieger zurück in mein vertrautes Heim gestiegen wäre. Kaum bin ich zurück in der Schweiz, erlebe ich eine umgekehrte Situation.
Auf einmal fällt es mir hier schwer mich zu Recht zu finden. Diese eindrückliche Reise hat mich vieles gelernt. Vor allem auch, wie wir Menschen uns an etwas gewöhnen können.
Über all die Jahre, durfte ich den Schweizer Luxus geniessen. Ich musste mir nie den Kopf zerbrechen, ob ich wohl heute fliessend Wasser zu Hause habe, ob ich mein Handy mit Strom aufladen kann und ob genügend zu Essen im Kühlschrank ist.
In Kenya habe ich gelernt, dass eine erfrischende Dusche am Abend nicht selbstverständlich sondern Luxus ist, dass ein mit Strom geladenes Handy unter Umständen mehrere Tage ausreichen kann, wenn man es gezielt einsetzt und dass, das Essen im Kühlschrank besser nicht auf Vorrat gekauft wird, damit man es bei einem Stromausfall nicht komplett weg schmeissen muss. Dies sind nur ein paar wenige Alltagsbeispiele, für die sich die Reise für mich bereits gelohnt hat. Das Schönste und Eindrücklichste für mich waren jedoch die Menschen, die ich kennenlernen durfte. Die Kinder, die mir jeden Tag ein Lächeln geschenkt haben und mit denen ich so viel Spass in der Schule hatte, die Lehrer, die für diese Kinder alles geben, obwohl die zur Verfügung stehenden Mittel sehr begrenzt sind, die Menschen in der Community, die füreinander da sind und sich gegenseitig unterstützen, weil es miteinander einfach besser geht und auch die vielen Fremden, denen ich während meines Aufenthaltes in Kenya auf der Strasse begegnet bin und die mich stets freundlich und mit offenen Armen willkommen geheissen haben.
Es hat mir persönlich sehr gut getan einerseits wieder einmal unten durch zu müssen und andererseits diese Herzlichkeit der Menschen zu spüren. Es hat mir die Augen geöffnet und meine Persönlichkeit weiterentwickelt, mich im Allgemeinen ruhiger und zufriedener gemacht. In der Schweiz möchte ich versuchen, dieses Gefühl weiter zu tragen. Ich möchte in dieser Dankbarkeit leben und hoffentlich auch viele Menschen damit anstecken bzw. zum Nachdenken inspirieren.
Gerne möchte ich in meinem Abschlussbericht auch darüber informieren, was mit den Spendengeldern umgesetzt werden konnte und Euch allen noch einmal für Eure Grosszügigkeit von Herzen DANKEN! In beiden Schulen konnten die Bauarbeiten der Toiletten umgesetzt werden. Leider wurden die Arbeiten durch heftige Unwetter mehrmals zerstört. Die Dorfbewohner gaben aber nicht auf und konnten die Toiletten trotz allem fertig stellen.
In der Miwani Primary School konnten Tische sowie Stühle für alle Kinder gebaut werden. Auf den Fotos könnt Ihr vielleicht Euren Namen entdecken 😝 so seid auch Ihr in Kenya verewigt und die Kinder wissen, wem sie die Tische und Stühle zu verdanken haben.
Ein weiteres Projekt ist das zweite Klassenzimmer für die Mbogolo School, welches bereits in den Auftrag gegeben wurde und noch vor Schulbeginn im neuen Jahr bereitstehen sollte. Ihr seht, was alles möglich ist mit Euren Spenden und was wir für diese Kinder bewirken können. Ich hoffe, dass Euch meine Berichte gefallen haben und ich Euch auch ein wenig zum Nachdenken bringen konnte.
Ich verabschiede mich hiermit von Euch und dem Projekt Kenya - wer mich kennt, der weiss aber, dass das nächste Abenteuer bereits wieder auf mich wartet 😉.
Herzlichst,
Nadine